
Installationsansicht Paloma Ayala, I will grow ears on my hands, arms on my eyes, fingers on my fingers, to glean every nutritious molecule of life, 2022
Foto: Sandra Ellegiers
Kunst Aktuell
Veranstaltungen, Neuigkeiten und Ausstellungen sowie die Werke von Künstlern aus Lateinamerika, die in eine deutsche Sammlung aufgenommen werden.

Gruppenausstellung
Under Construction
Die Neue Nationalgalerie hat in den letzten Jahren Werke von Eduardo Basualdo, Sandra Gamarra Heshiki, Mariela Scafati und Bartolina Xixa erworben. Nun sind Ihre Arbeiten bis zum 15. Januar 2023 zusammen mit denen 11 weiterer internationaler Künstler:innen im Museum Hamburger Bahnhof in Berlin zu sehen.
2.6.2022 - 15.1.2023, Hamburger Bahnhof - Museum für Gegenwart - Berlin,
Nationalgalerie - Staatliche Museen zu Berlin, 2021 erworben durch die Stiftung der Freunde der Nationalgalerie für zeitgenössische Kunst
08.10.2022 – 05.02. 2023 Museum Ludwig, Köln
Installationsansicht HIER UND JETZTim Museum Ludwig.
Bild © Rheinisches Bildarchiv Köln/Benita Ruster

Einzelausstellung
Teresa Burga, Bremen
Das Museum Weserburg stellt die Zeichnungen der peruanischen Künstlerin Teresa Burga (1935-2021) aus. Teresa Burga. Die Seiltänzerin konzentriert sich insbesondere auf Zeichnungen der Wegbereiterin der Konzeptkunst und Pop Art in Lateinamerika, die in den Jahren 2013 bis 2021 entstanden sind und in denen sie sich mit neokolonialen Strukturen und sozialer Ausgrenzung auseinandersetzt. Zu sehen sind auch Arbeiten der frühen Jahre wie Linolschnitte und eine raumgreifende Objektinstallation aus den 1960er Jahren.
06.08.-09.11.2022, Museum für Moderne Kunst Weserburg Bremen
Bild: Teresa Burga, La Equilibrista, 2020, © Estate Teresa Burga & Galerie Barbara Thumm
Nach zwei Jahren fand Anfang Juni die Art Basel statt. Auf der größten Kunstmesse der Welt waren 289 führende internationale Galerien aus 40 Ländern vertreten. Kunst aus Lateinamerika gab es in den Ausstellungsbereichen Unlimited, Statements und Parcours zu entdecken. Ausserdem zeigten 19 Künstler und Künstlerinnen, darunter Proyectos Ultravioleta aus Guatemala Stadt, erstmals auf der Art Basel ihr Werk.
Art Basel, Schweiz
15.06.-19.6.2022
Bild © Art Basel

Einzelausstellung
Doris Salcedo, Riehen/Basel
Doris Salcedo macht mit der raumgreifenden Installation Palimpsest (2013-2017) auf Geflüchtete und Migrant:innen aufmerksam, die auf der Suche nach einem besseren Leben in Europa bei der gefährlichen Überquerung des Mittelmeers oder im Atlantik gestorben sind.
Auf rund 400 Quadratmetern sind 66 Steinplatten verlegt, auf denen 171 der insgesamt 300 Namen zu lesen sind.
09.10.2022.-17.09.2023, Fondation Beyeler, Riehen/Basel
Bild: Installationsansicht, Fondation Beyeler/Basel, 2022
Hydraulik, gemahlener Marmor, Harz, Korund, Sand und Wasser; Objektmass variabel
© the artist
Foto: Mark Niedermann
Konkrete Kunst entwickelte sich nach 1945 weltweit in verschiedenen Kontexten. Konkret Global! in Würzburg schaut nun über den Tellerrand in andere Regionen der Welt. Das Werk 28 Küntler:innen, darunter einige aus Lateinamerika, wie Joaquín Torres García, Eduardo Terrazzas, Maria Freire, Leonora de Barros u. a., spiegelt unterschiedliche Ausprägungen der Kunstströmung, in der sich der Drang zur Formierung postkolonialer Gesellschaften und die Notwendigkeit einer universell-geometrischen Sprache als Gegenentwurf wiederspiegelt.
01.10.2022.-15.01.2023, Museum Kulturspeicher, Würzburg
Bild: Jesus-Rafael Soto
Ambivalenz im Farbraum Nr. 21
Sammlung Peter C. Ruppert - Konkrete Kunst in Europa nach 1945, Museum im Kulturspeicher Würzburg
© ADAGP/ Jesus R. Soto, Paris 2022, VG Bild-Kunst, Bonn 2022
In der Haupthalle der Neuen National Galerie performt das Künstlerduo Allora & Calzadilla an einem Bechstein-Flügel. Während Jennifer Allora (Philadelphia) und Guillermo Calzadilla (Havanna) in ungewohnten Stellungen die Ode an die Freude spielen, ist das Publikum eingeladen mitzumachen. Das Duo erforscht konventionelle narrative Muster und Strukturen sowie das Potenzial von Sprache und Materialität.
Stop, repair, prepare: Variationen on Ode to Joy for a Prepared Piano (2008), Neue Nationalgalerie, Berlin
Bis zum 30. Oktober 2022 8x/Tag zu jeder vollen Stunde von 10 bis 18 Uhr.
Die brasilianische Malerin und Bildhauerin zeigt ihr zusammen mit Studenten der Pariser Universität Sorbonne geschaffenes Werk Red de Elásticos (1974), ein gewobenes Netz. Das Kunstwerk ist eins von insgesamt 26 künstlerischen Positionen, die sich mit diversen aktuellen sozialen, politischen und klimatischen Missständen auseinanderzusetzen.
16.09.2022–15. 01.2023
YOYI! Care, Repair, Heal, Gropius Bau, Berlin
Bild: Paula Rego: Misericordia, Lygia Clark: Rede de elásticos (Elastic Net) | Estruturaçao do Self (Structuring of the Self), Installationsansicht, Gropius Bau (2022)
© Laura Fiorio
Julio Le Parc ist zusammen mit Adolf Luther in HLHE DIALOG: Interaktive Erfahrungsräume im Haus Lange und in Räumen des Kaiser Wilhelm Museums zu sehen. Mit seiner ersten großen institutionellen in Deutschland seit 1972 entdecken die Kunstmuseen Krefeld das Oeuvre des aus Argentinien stammenden Mitbegründers der G.R.A.V.-Künstlergruppe wieder (Groupe de Recherche d’Art Visuel).
Adolf Luther/Julio Le Parc
HLHE DIALOG: Interaktive Erfahrungsräume
15.05.-26.09.2022
HIER UND JETZT im Museum Ludwig, Köln
Antikoloniale Eingriffe
Eine künstlerische Auseinandersetzung mit den Sammlungen und der Ausstellungspraxis des Hauses
Interview mit der Kuratorin Joanna Rodriguez.

ANTIKOLONIAL Quelle: Glossar zur Ausstellung
"Während der Kolonialzeit hatten die Kolonisatoren eine Vormachtstellung gegenüber den kolonisierten Gruppen und unterdrückten deren kulturelle Praktiken, Bräuche und Wissensformen. Damals wie heute gab bzw. gibt es aufgrund der ungleichen Machtverhältnisse Widerstand gegen die koloniale Unterdrückung und die damit verbundenden Privilegien. Die gegenüber den Kolonialmächten angewandten Überlebensstrategien sind antikoloniale Gesten. In postkolonialen Kontext gelten die Adressierung der anhaltenden Diskriminierungsverhältmisse und die Entwicklung von Alternativen sowie die Überwindung subalterner Beziehungen auch als antikoloniale Widerstandspraktiken."
Das Glossar beschäftigt sich mit Begriffen, die in der Ausstellung eine Rolle spielen, und bezieht sich auf Themen des Museums als Institution. (...) Die Auswahl der Wörter wurde von Joanne Rodriguez und Victor Saiden getroffen und gibt deren Perspektive auf die antikolonialen Eingriffe der Ausstellung (08.10.2022 – 05.02.2023) wieder.